Völlig überraschend belegte der Verein Kölner Bierhistoriker bei den Haus- und Hobbybrauertagen 2014 in Willich-Anrath den 2. Platz in der Kategorie „Dortmunder Export“. Nach der enttäuschenden Vorrunde sah das für unseren „Bierhistoriker“ Michael Roeßgen noch ganz miserabel aus. Platz 5 nach der Vorverkostung ließen die leichten Erwartungen in den Keller sinken. Schließlich waren ja nicht nur die oben abgebildeten 6 Biere (hier bei der Farbestimmung) im Wettbewerb, sonderen weitere 10.
„Historiker-Stratege“ und 1. Vorsitzender des Vereins Jürgen Knoke ging mit seinem Alt aufs Ganze: „Hop oder top“ lautete seine Devise bei dessen nach kölschen Infusionsstufen gebrautem Alt mit so „gewissen Zutaten“, wie er verriet. Offensichtlich durchschauten die Juroren den kleinen kölschen Seitenhieb auf das „Altbierland“ und werteten das Bier trotz großen Zuspruchs in der Vorverkosterrunde in der Schlussbewertung doch deutlich nach unten. „Ein Versuch war es wert“, grinste der Altvordere der Historiker, der schon 2013 bei der Camba einen herausragenden 2. Platz belegen konnte.
Bei der Siegerehrung im mit rund 150 Hobbybrauern gefüllten Saal stand dann den Kölner Historikern die Verwundung ins Gesicht geschrieben. Nach dem 2. Platz bei der Camba vor einer Woche war die Glücksträhne von Michael Roeßgen offensichtlich immer noch nicht abgerissen, als es über völlig übersteuerten Lautsprechern dröhnte: „Platz 2 in der Kategorie ‚Dortmunder Export‘ geht an – Michael Roeßgen von den Kölner Bierhistorikern“. Einen Kommentar konnten wir dem Preisträger noch nicht entlocken, zu sprachlos war er noch unter dem Eindruck der völlig unerwarteten Ehre.
Nächstes Jahr wollen die Preisträger der Jahre 2013 und 2014 wieder mit ihren Interpretationen von historischen Rezepten an Wettbewerben teilnehmen. Es wird allerdings gemunkelt, dass der zweite Vorsitzende des Vereins sich ebenso einiges vornehmen will. – Na dann drücken wir schon mal die Daumen fürs nächste Jahr.