Aktuelles

Webpräsenz runderneuert

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Nach knapp fünf Jahren wirkte die Website der Kölner Bierhistoriker auch unabsichtlich ziemlich historisch. Zum Geburtstag gab es deswegen nun eine Genralüberholung. Neues Design, Forum ausgelagert in Hobbybrauerforum, leere Kategorien entschlackt.
Bei der Optik alleine soll es nicht bleiben. Hinter den Kulissen wurde in den letzten Jahren viel an unserer Sache gearbeitet – aber leider wenig präsentiert.

Auf die nächsten fünf Jahre historischer Rezepte, guter Biere und vielen neuen Inhalten auf der Website!

Aktuelles

Bierverkostung am 17.01.2019 im CCC

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1. Deutsches Pils von Ricardo

Ricardo machte den Anfang mit seinem deutschen Pils, welches den zweiten Platz bei der Clubmeisterschaft erreichte. Hierzu noch einmal herzlichen Glückwunsch! Optisch war es stiltypisch klar, stroh-gelb in der Farbe mit stabilem weißem Schaum. Im Geschmack strohig, vielleicht etwas malzig süß und im Abgang grasig. Die Bittere erschien stiltypisch gut eingebunden. Es erinnerte leicht an ein Münchner Helles, war jedoch ein absolut solides Beispiel für diesen schwierig zu brauenden Bierstil.

2. Irish Red Ale von Philipp

Philipp braute dieses Bier nach dem Rezept #39 von Brewdog (Alpha Dog). Nach nur 25 min Kombirast bei 65°C war das Bier Jodnormal. Die Farbe war bernstein- bis kupferfarbend. Etwas rötlicher hätte es sein können. Das leichte Bier mit 4,5% Alkohol schmeckte malzig, schlank, wies wenig Hopfenaroma auf und kam mit einer stabilen Schaumkrone daher. Jemand der Verkoster sagte zu diesem gelungenen Beispiel: „hat etwas von Kilkenny.“

3. Roggenweizen von Ricardo

Weiter ging es mit einem Roggenweizen von Ricardo, welches sich während des Brauprozesses 15 Stunden Zeit ließ, da es sehr langsam läuterte. Die Erscheinung war weizentypisch trüb, mit wunderbarer langanhaltender Schaumkrone. Auch der Geruch erschien stiltypisch bananig, was wohl der Wyeast 30/68 anzurechnen war. Der Aufwand lohnte sich für dieses wohlschmeckende Weizenbier. Biersommelier Michael B. würde sich freuen, es auf dem Cologne Craft Beer Festival im Mai vom Fass trinken zu können.

4. American IPA von Sebastian L.

Der erste Platz der Clubmeisterschaft in der Kategorie American IPA. Herzlichen Glückwunsch! Die amerikanische Hopfen Chinook, Ahtanum, Simcoe, Nelson Souvin und Cascade brachten ein wunderbares Früchtearoma in das Bier, welches an Aprikosen erinnerte. In der Schüttung verwendete Sebastian Golden Promis Malz aus Schottland und Haferflocken. Die Wyeast 10/56 vergor klar und verlieh dem Bier einen schlanken Körper. Mit 5-6 g/l wurde am Ende gestopft.

5. American IPA von Philipp

Unmittelbar im Anschluss verkosteten wir den zweiten Platz der Clubmeisterschaft. Auch hierzu sagen wir herzlichen Glückwunsch! Philipps bernsteinfarbenes Bier hatte etwas weniger stark ausgeprägtes Hopfenaroma als sein Vorgänger. Er verwendete Perle als Bitterhopfen, Cascade und Simcoe für das Aroma. Vergoren wurde mit der US-05. Da Philipp den Sud teilte und die andere Hälfte mit der Wyeast 10/56 vergor, konnten wir auch dieses zeitgleich testen. Das eingereichte mit der Trockenhefe erlangte allerdings von den Trinkern mehr Zuspruch.

6. American IPA von Markus K.

Als seinen fünften Sud präsentierte Markus uns sein IPA, welches er für den Wettbewerb in Romrod im März gebraut hat. Auch hier kamen die Hopfen Chinook, Cascade und Simcoe zum Einsatz. Mit 5 g/l wurde gestopft und mit der US-05 vergoren. Anfangs überlegten die Tester, ob es eher ein englisches IPA geworden ist. Dies wurde allerdings verneint, je mehr man davon trank. Für das fünfte Bier ist es wirklich gut gelungen. Wir sind gespannt, welche Chancen es in Romrod hat.

7. Rheinische Felder von Michael

Michael brachte uns sein Double IPA mit, welches schon ein ¾ Jahr auf dem Buckel hat. Er stopfte es 12 Tage und dann noch einmal nach sieben Tagen. Dies entfachte die Diskussion, ob ein Double IPA seinen Namen durch das doppelte Stopfen, oder durch den höheren Alkoholgehalt erhält. Michael war der Meinung, dass doppelte Stopfen wäre ausschlaggebend. Ein zufriedenstellendes Ergebnis gab es an diesem Abend leider nicht. Jedenfalls schmeckte Michaels IPA auch nach der langen Lagerung gut ausgewogen und wies ausreichend Hopfenaroma auf.

8. Vollbier von Detlef

Detlef wollte gern seinen Keller aufräumen und brachte uns ein Vollbier von Ende 2017 mit. Ein mit 100% Wiener Malz gebrautes Bier, mit Spalter Select moderat gebittert und mit der Wyeast Kölsch vergoren. Das Bier erschien leider unfassbar trüb und wies kaum Farbe auf. Der Geschmack erinnerte an Maggi oder könnte modrig beschrieben werden. Dies könnte am Alterungsprozess liegen (Autolyse). Oxidiert war es jedoch nicht. Wir gehen davon aus, dass es frisch besser schmeckte.

9. New World IPA von Detlef

Mit einem lauten „Plopp!“ öffnete sich die Bügelverschlussflasche und das Bier sprudelte auf den Tisch. Ein Bier aus März 2017. Mit den Hopfen Green Bullet und Weimea und der BRY-97 vergoren. Neben Oxidationsgeschmäckern wies es leider auch ein wenig Geschmack nach Pappe auf. Ansonsten erinnerte es an einen Barley Wine. Vielleicht war auch dies nicht das richtige Bier um es lang zu lagern

10. Barrel Aged Stout von Heiko

Zum Abschluss gab es ein knapp ein Jahr altes Stout von Heiko, das seit dem im Keg lagerte. Gebraut mit 17% Röstmalzanteil war es extrem schokoladig. Mit nur 6,0 % Alkohol war es allerdings trocken und wies wenig Restsüße auf. Seit etwa drei Wochen lag es auf Holzchips, die in Rotwein getränkt wurden. Der Holzcharakter kam spät im Nachtrunk dezent durch. So ergab sich ein gutes Zusammenspiel zwischen Malzcharakter und Zusätzen. Am 26.01.2019 soll es dies dann beim zweijährigen Geburtstag des CCC geben. Mal sehen wie es ankommt. 

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Erstes BJCP-Examen in Deutschland im Rahmen der fünfjährigen Jubiläumsfeier der Kölner Bierhistoriker

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BJCP Jury und Biersommelier Stephan bei der Bewertung

Am Samstag, dem 12.01.2019, feierten die Kölner Bierhistoriker ihr fünfjähriges Bestehen in der Mikrobrauerei Heinenhof. Bevor mit den Feierlichkeiten begonnen werden konnten, nahmen elf Vereinsmitglieder unter Aufsicht der beiden Proktoren Jim Sawitzke (links im Bild) und Mark Mayers (rechts im Bild) an einem BJCP-Examen (Beer Judge Certification Program) teil.

Das BJCP wurde 1985 in den USA als non-profit Organisation ins Leben gerufen und zertifiziert seitdem ehrenamtliche Judges, die vor allem heimgebraute Biere nach BJCP-Vorgaben analysieren und bewerten.

Die Aufgabe des Examens bestand darin, sechs Biere aus verschiedenen Stilen innerhalb der Stilvorgaben zu verkosten und zu bewerten. Dabei ging es um Fehlererkennung durch Geruchs- und Geschmacksanalyse, Begutachtung des optischen Eindrucks und Verfassen eines Fazits. Die Ergebnisse wurden auf dem vom BJCP zugelassenen Bewertungsbogen niedergeschrieben. Ziel eines jeden Teilnehmers war es, mindestens 60 % mit den Ausführungen der Proktoren übereinzustimmen.

 

Vereinsmitglieder beim BJCP Exam

Im Anschluss an das Examen wurden die Einreichungen zur 3. Kölner Bierhistoriker „Clubmeisterschaft“ verkostet. Die Kategorien Deutsches Pils und American IPA waren gefordert. Nachdem die Examensteilnehmer in der ersten Runde verkostet und bewertet hatten, entschieden Jim, Mark und der Weltmeister der Biersommeliers Stephan (hinten rechts im Bild) die Plätze 1-3 beim IPA.

In der Kategorie Deutsches Pils freuten sich Martin Rother über Platz 1 und Ricardo Rutzka über Platz 2. Sebastian Lohmann erreichte den 1. Platz mit seinem American IPA. Phillip Schmitz und Holger Beßlich erreichten die Plätze 2 und 3.
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!

Anschließend ging es dann endlich mit den Feierlichkeiten zum fünfjährigen Bestehen der Kölner Bierhistoriker los. Wir freuen uns auf die nächsten fünf Jahre!

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Fahrt zum 9. Borefts Bierfestival bei de Molen in Bodegraven

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Fahrt findet nicht statt – zu wenig Teilnehmer

 

Liebe Bierenthusiasten,

der Kölner Hobbybrauerstammtisch/ die Kölner Bierhistoriker e.V.  planen wieder den Besuch des 9. Borefts Beer Festival von De Molen in Bodegraven, NL. (die Organisation erfolgt ehrenamtlich – eventuelle, kleine Überschüsse gehen in den gemeinnützigen Verein):

Infos: http://brouwerijdemolen.nl/en/borefts-beerfestival/

Geplante Daten:

Freitag, der 22. September 2017                      oder

Samstag, der 23.September 2017

Wenn genug Leute zusammenkommen, gerne auch beide Tage ?

Die Mehrheit entscheidet, berücksichtigt aber bitte, dass das Festival am Samstag erheblich voller ist …

Abfahrt 8:30 Uhr am Kölner Hauptbahnhof / Ankunft ca. 12:00 Uhr

12:00 Uhr ist Festivalbeginn / 19:00 Uhr Aufbruch zum Bus

19:00 Rückfahrt mit Ankunft um ca. 22:00 Uhr in Köln am Hauptbahnhof

Ich glaube, dass netto 7 Stunden Festivalbesuch für alle Interessenslagen das Optimum darstellen.

Voraussichtliche Kosten:

Das Ticket kostet dieses Jahr 30,00 € (mit 10 Token) und ich bestelle „im Paket“, wenn noch welche da sind.

Ca. 40,–€   Busfahrt  (bei mindestens 30 Teilnehmern, sonst fällt die Fahrt flach,

 bei erheblich mehr Teilnehmern (max. 50!) gibt es natürlich wie vorletztes Jahr „Geld zurück im Bus“)

Hier eintragen bitte bis 31.7.2017 – deadline!!!:

Doodle   http://doodle.com/poll/rkdxpqssk95f4fi4

 Bei Interesse bitte in das Doodle eintragen und Mail an: bierhistoriker(at)gmail.com, falls ich die Mailadresse noch nicht habe.

Beste Grüße

Jürgen Knoke

PS: Ich hoffe, dass allen klar ist, dass die Teilnahme auf „eigenes Risiko“ erfolgt ….

Aktuelles

1. Kölner Hobbybrauer-Meisterschaft 

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15196055_1349628225069704_6002584101604169521_oKÖLN – In der Kategorie „Wieß“ setzte sich der Siegburger Adrian Hauch gegen den Kölner Markus Farnung und Philipp Jäger aus Bonn durch, die die Plätze zwei und drei belegten.

Rolf Brockmann aus Bergisch Gladbach hatte in der Kategorie „Belgisches Dubbel“ hauchdünn die Nase vorn und verwies Philipp Jäger aus Bonn und seinen Stadtnachbarn Jürgen Knoke auf die Plätze zwei und drei. (mehr …)

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7. Festival der Bierkulturen 2016

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Köln – Bereits zum 7. Mal findet das schon legendäre und traditionsreiche Festival der Bierkulturen in Köln-Ehrenfeld statt. Auch die Kölner Bierhistoriker sind mit einem Informationsstand vertreten und erzählen etwas – durchaus auch praxisnah – über ihre Arbeit.

Dieses Jahr läuft es organisatorisch ein bisschen anders als im letzten Jahr, dem Jahr des bisher größten Publikumsandrangs. Um Wartezeiten der Besucherinnen und Besucher zu vermeiden, gibt es jetzt Tickets im Vorkauf. 

Öffnungszeiten:
Sa. 28.5.2016 von 14 Uhr bis 22 Uhr und
So. 29.5.2016 von 12 Uhr bis 18 Uhr

Historische Biere

Probenanalyse

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Berliner Weiße
auf dem Weg zur Rezeptfindung 30%
Berliner Weiße „Potsdamer Weiße“

In einem Craftbeer-Store in Berlin habe ich mehrere Berliner Weiße gekauft. Dort konnte ich dahingehend sogar, für meine Begriffe, recht professionell beraten werden.
In diesem Beitrag will ich in nächster Zeit meinen hoffentlich wachsenden Berliner Weiße-Geschmackshorizont dokumentieren.

Das erste Berliner Weiße auf der Liste meiner ‚Probenanalyse‘ (dient immerhin einem wissenschaftlichen Zweck) ist das Potsdamer Weiße von Braumanufaktur (Köhler & Kirchhoff GbR aus Potsdam).

 

Ich habe die Flasche also aus dem Kühlschrank genommen und überlegt wie und in welches Glas ich den Inhalt nun möglichst sinnvoll einschenke. Richtige Berliner Weiße-Kelche habe ich leider noch nicht. Eine Alternative wäre ein belgischer Kelch gewesen. Ich hatte dann aber die Befürchtung, dass ich bei einem belgischen Kelch auch belgische Aromen und Erwartungen im Kopf gehabt hätte. Also habe ich mich doch für mein Teku-Glas entschieden.

Potsdamer Weiße 2
 Potsdamer Weiße im Glas

Optik
Frisch eingeschenkt liegt es ziemlich unaufregend im Glas. Eine Schaumkrone ist damit nicht zu machen, nicht einmal aus mehr als 10cm Fallhöhe. Eine leichte schaumige Korona war kurz am Glasrand zu erkennen – das war’s.
Das Bier ist sehr hell, schätzungsweise etwas zwischen 4 und 7 EBC. Zarte CO2-Bläschen wirbeln aufgeregt nach oben.

Geruch
Meine Erwartungshaltung ging in Richtung eines quietschtrockenen Lambics. Das erste Riechen fiel aber deutlich milder aus. Auf der Skala zwischen ‚Mundwinkel hinter die Ohrend ziehend‘ und ‚erfrischend säuerlich‘ trifft es fast die Mitte – die Mundwinkel sind aber doch in einer gewissen Erwartungshaltung.
Viel mehr kann ich, bei meiner ersten ernsthaft betrachteten Berliner Weiße, leider nicht herausriechen. Keine Malzigkeit, kein Hopfen, kein Alkohol – gar nichts. Allenfalls könnte ich noch einen Hauch von muffigen Geruch beschreiben, der könnte aber auch gewissermaßen von meiner Erwartungshaltung kommen.

Geschmack
Wie eben schon erwähnt, ist dies das Berliner Weiße welches ich bewusst, und vor allem pur, trinke.
Der erst Schluck prickelt intensiv im ganzen Mund. Nicht so, dass man das Gefühl hat nur Schaum im Mund zu haben, aber doch stärker als man es von einem gut karbonisierten Weizen kennt. Ich vermute, dass die geringe Stammwürze und der schmale Körper das Bier so wässrig erscheinen lassen, dass ich unweigerlich an eine Art Bio-Brause denken musste.
Auch nach dem hinunterschlucken blieben die Mundwinkel wo sie waren. So sauer ist diese Berliner Weiße gar nicht. Lediglich beim Ausatmen spüre ich nochmal eine etwas scharfe Säure im Rachen.
Die 3,0% Alkohol, die sich aus 7,8% Stammwürze ergaben, sind beim besten Willen nicht auszumachen. Ich bin mir nicht einmal sicher ob ich genau weiß wie Hollunderbrause schmeckt, aber bei diesem Bier geht mir jene nicht mehr aus dem Kopf.

Selbst mehrere Schluck hintereinander, es müssen wohl knapp 0,1l gewesen sein, bewirken kein stören Sauergefühl. Das scharf-saure Gefühl im Rachen verstärkte sich zwar merklich, blieb jedoch immer noch so, dass ich nun zu dem Entschluss gekommen bin Berliner Weiße auch gerne ohne „rot“ oder „grün“ trinken zu können.

Mikroorganismen
Nach Auskunft des Verkäufers im Berliner Craftbeer-Store wurde diese Weiße lediglich mit Milchsäurebakterien gebraut. Ich werde mich im erkundigen inwiefern das korrekt ist und wo ich doch noch eine „Echte Berliner Weiße“ herbekommen kann. Ich hörte da etwas von einer Start-up Brauerei die sich auf jene spezialisiert hat, nach Bedienung der Gläubiger aber die Produktion aufgrund von Problemen mit dem Verpächter einstellen musste.

Fazit
Für ein Fazit ist es nach der ersten Weiße noch zu früh. Hier muss ich mein Ergebnis nachliefern, wenn ich noch ein oder zwei Weitere ‚Proben‘ aus meinem Kühlschrank entnommen und analysiert habe.